Arbeitsrechte fallen nicht vom Himmel – sie werden erkämpft!
Kommt zum erstmalig stattfindenden „Fest der Solidarität“! Gemeinsam wollen wir ein Zeichen für die Würde und die Solidarität der Arbeiter*innen und Angestellten – in Deutschland und überall – setzen. Die aktuelle Situation macht´s nötig. Warum wir das so sehen, erklären wir in folgendem Text. Kommt vorbei, zum Diskutieren, Vernetzen und Informieren.
Hoher Leistungsdruck, hohe Arbeitsdichte, Flexibilität bis zum Umfallen und niedrige Löhne – das alles sind Maßnahmen der Bosse um mit ihren Unternehmen im knallharten Wettkampf der kapitalistischen Wirtschaft Profite zu steigern und zu bestehen. „Fressen oder gefressen werden“ lautet das Motto.
Der bestehende Mindestlohn wird millionenfach umgangen. 2016 haben 2,2 Millionen Beschäftigte unter der gesetzlichen Mindestlohngrenze verdient. Viele Beschäftigungsverhältnisse heute sind Leiharbeit – Tendenz steigend. Leiharbeit ermöglicht den Unternehmen Profite zu steigern – bei den Beschäftigten sorgt sie für unsichere Perspektiven, teils geringschätzige Behandlung durch Festangestellte und schlechte Bezahlung. Auch das Modell der Minijobs ist bei Firmen angesagt, wegen geringer Kosten. Für die Beschäftigten bedeutet das geringe Löhne und manche müssen mehrere Minijobs machen, um über die Runden zu kommen. Kennst du auch Leute, die ihren Lebensunterhalt mit Minijobs bei Toom und in der Tankstelle verdienen? Parallel dazu freut sich Merkel über sinkende Arbeitslosenzahlen. Was diese sinkenden Arbeitslosenzahlen gleichzeitig für den Arbeits- und Lebensalltag vieler Menschen bedeuten, erwähnt sie nicht – es ist ihr egal.
Auch in der Industrie, bei Opel zum Beispiel, wo vergleichsweise hohe Löhne gezahlt werden, ändern sich die Zeiten. Auch dort boomt die Leiharbeit, während Jobs vernichtet werden und die Arbeitsdichte steigt – weniger Leute sollen mehr Arbeit machen: Digitalisierung und Automatisierung machen´s möglich!
In vielen Städten explodieren die Mieten, daran hat auch die eingeführte Mietpreisbremse der Regierung nichts geändert. Durch die steigenden Mieten werden viele Menschen, natürlich nur die mit niedrigem bis mittleren Einkommen verdrängt. Bei den meisten steigen die Löhne nicht so schnell wie die Mietkosten. Das führt dazu, dass große Teile des Einkommens für die Miete verwendet werden – oder ein Umzug nötig ist.
Nicht jammern – Organisieren!
Dieser Text ist nicht entstanden um über die Ungerechtigkeiten dieser Welt zu jammern. Lasst uns an die Zukunft keine Fragen, sondern Forderungen stellen!
Das Beispiel Mindestlohn zeigt: millionenfach werden bestehende Gesetze umgangen! Lasst euch nicht verarschen, lernt eure Rechte kennen und fordert sie ein!
Wir sehen, wie vermehrt Modelle wie Leiharbeit und Minijobs eingeführt werden und die Arbeitsdichte zunimmt – weitere neue, sogenannte „moderne und flexible“ Arbeitsverhältnisse werden folgen.
Nur gemeinsam können wir gegen diese Verschlechterungen und für mehr soziale Gleichheit kämpfen! Lassen wir uns deshalb nicht gegeneinander aufhetzen – als „einheimische“ gegen „ausländische“ Arbeiter*innen, als Festangestellte gegen Leiharbeiter*innen, als ein „Standort“ gegen die anderen –, sondern suchen wir das Verbindende im Kampf um bessere Lebensbedingungen und für eine Welt ohne Ausbeutung und Herrschaft!